Mattensplitter

Geigl und Huber sind tot

Geschrieben von Detlef Englich

Traurige Nachrichten kamen am Wochenende aus Bayern nach Witten: zwei ehemalige Bundesligaringer des KSV, die beide aus Bayern in die Ruhrstadt zogen und nach ihrer aktiven Ringerlaufbahn in ihre Heimat zurückgekehrt waren, sind nicht mehr unter uns: Ende des Jahres 2016 verstarb Robert Geigl, Mitglied der KSV-Meistermannschaft von 1978, und im Februar d.J. auch Hans Huber, der von 1979 bis 1989 134 Einsätze für die Wittener bestritt und 1980, 1981, 1983 und 1986 Deutsche Meisterschaften mit seinem Team feierte.

Beide kamen aus der Bad Reichenhaller Ringerschule des legendären Trainers Sepp Paar, beide waren außergewöhnliche Ringer mit sehr speziellen Fähigkeiten. Robert, eher extrovertiert und auf nette Art „flippig“, Hans, der eher ruhige, bodenständige und gesellige Typ. Robert war ein reiner Greco-Spezialist, Hans anfangs auch, doch später versuchte er sich auch sehr erfolgreich im freien Stil. 1979 folgte Hans seinem Bruder Fritz, der bereits seit 1976 für den KSV Witten kämpfte, und war ein ganzes Jahrzehnt eines der Gesichter der Ruhrstadt-Ringer.

Nur zwei Jahre dagegen hielt es Robert Geigl beim KSV, der gleichwohl auch weiterhin zahlreiche Freundschaften nach Witten pflegte. 1977 kam er als Deutscher Juniorenmeister und verhalf dem KSV 1978 zur dritten Deutschen Mannschaftsmeisterschaft. Im Jahr darauf, er hatte sich inzwischen dem KSV Aalen angeschlossen, war er es, der die Entscheidung zu Gunsten seines neuen Clubs herbeiführte: ihm gelang – bei eigenem Punktrückstand – ein später Schultersieg gegen Rainer Brockhoff vom KSV. Meister war damit Aalen – und eben nicht der KSV Witten!

Nachfolger von Robert Geigl in der damaligen 62 kg-Kategorie beim KSV wurde dann Hans Huber. Auch er kam als Juniorenmeister, sammelte danach aber noch eine ganze Reihe von Meisterschaften und Medaillen auch im Männerbereich. Nachdem er „gelernter“ Klassiker war und zunächst nur im gr.-römischen Stil startete, stellt er in den folgenden Jahren sein Können auch im Freistil unter Beweis – mehr als erfolgreich. Und an einen Kampf von Hans Huber werden sich viele alte Wittener Ringerfreunde noch erinnern – als er noch gar nicht für den KSV Witten aktiv war: 1974, Halbfinale um die DMM, Rückkampf AC Bad Reichenhall gegen KSV Witten. Im Reichenhaller „Hexenkessel“ müssen die Wittener einen 21:16-Vorsprung aus dem Hinkampf verteidigen. Schon im ersten Kampf scheint das Vorhaben zu platzen, denn ein 15-jähriger ACR-Ringer besiegt sensationell den gestandenen KSV-Athleten Münür Caliskan, wirft ihn mit einem Hüftschwung auf die Schultern: der junge Hans Huber! Die Reichenhaller Sporthalle bebt, doch am Ende langt den Wittenern eine Niederlage mit 14:18, um das Finale zu erreichen und die zweite Deutsche Meisterschaft zu feiern.

Beide Namen, Robert Geigl und Hans Huber, werden stets fest mit dem KSV verbunden bleiben. Sie waren und sind ein Teil der großen Erfolge der Wittener Ringermannschaften in den siebziger und achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Wir sind traurig und werden beiden ein ehrendes Andenken bewahren.

Hier die Erfolge von Hans Huber für den KSV Witten:

1981 1. DM Freistil + 3. DM gr.-r.; 1982 3. DM Freistil; 1983 1. DM Freistil + 2. DM gr.-r.; 1985 2. DM Freistil; 1986 2. DM gr.-r. – jeweils Klasse bis 62 kg.

Robert Geigl wurde 1977 2. DM der Junioren, 1978 2. DM der Männer, jeweils 62 kg, gr.-römischer Stil.

 

hier steht nix