Mattensplitter

Oberliga: Favoriten kristallisieren sich heraus

Geschrieben von Thomas Meyer

Nach Beendigung der Hauptrunden-Kampftage in der nordrhein-westfälischen Oberliga haben sich die erwarteten Meisterschaftskandidaten bereits herauskristallisiert. Allerdings geben die augenblicklichen Tabellenstände sowohl in der Staffel Rheinland als auch in Westfalen nur bedingt Auskunft über die Titelfrage, da noch weitere Entscheidungen ausstehen: Der Modus in diesem Jahr sieht nämlich vor, dass die vier Erstplatzierten der beiden Staffeln jeweils in eine Playoff-Runde einziehen, wobei die Sieger der beiden Playoff-Runden für das Finale qualifiziert sind. Die Teams, die die Hauptrunde auf den Rängen fünf bzw. sechs abgeschlossen haben, müssen dagegen in die Abstiegsrunde.

Die Oberliga Rheinland wurde bislang derartig vom KSK Konkordia Neuss dominiert (20:0 Zähler), dass alles andere als der Finaleinzug sehr unrealitisch erscheint. Dies war vorhersehbar, schließlich sind die vielen ambitionierten Talente aus der Schmiede von Oleg Dubov ein weiteres Jahr in den Männerbereich hineingewachsen. Der KSK zeigt sich dadurch nach einigen Jahren, in denen man den Sprung in die Bundesliga noch als zu früh erachtet hatte, nun aufstiegswillig. Die Jungs - exemplarisch seinen die internationalen Nachwuchs-Top-Ringer Deni Nakaev oder Samuel Bellscheidt genannt - sind mittlerweile einfach reif für höhere Aufgaben.

Mithalten konnte lediglich Vorjahresmeister KSV Simson Landgraaf (16:4), der zwar kräftig Widerstand leistete, jedoch am Ende beim 12:16 und 13:21 die Überlegenheit der Neusser anerkennen musste. Eine solide Hauptrunde hatte auch der drittplatzierte AC Mülheim 92 gezeigt (12:8), der mit Neuss, Landgraaf und dem KSV Germania Krefeld das Quartett für die Playoff-Runde bildet. Der TV Eintracht Walheim, der aufgrund des Bundesliga-Rückzuges mit vier Punkten Abzug bestraft wurde, muss wie die RG Hürth/Rheinbach in die Abstiegsrunde.

Hauptrunden-Erster der Westfalen-Staffel wurde der bärenstarke Aufsteiger KSV Witten 07 II, der punktgleich mit dem TV Essen-Dellwig (14:4) diese Position erobern konnte und eine ausgesprochen starke Saison ringt. Neben diesen beiden Top-Teams haben die TSG Herdecke (Rang drei) sowie der VfK Lünen-Süd die Playoffs erreicht. Der KSV Kirchlinde und der weit abgeschlagene KSV Hohenlimburg werden dagegen gegen den drohenden Abstieg kämpfen.

Die Playoff- bzw. Abstiegsrunde beginnen direkt am nächsten Wochenende. Somit wird noch einiges passieren, bevor es am 21.12. dann zum großen Showdown kommen wird: Im Rahmen des sogenannten „Final Six“ wird der Sieger der Rheinlandstaffel auf das stärkste Team Westfalens treffen, um den Oberligameister 2019 und damit auch einen potenziellen Aufsteiger zu ermitteln. Selbiges geschieht selbstredend auch in der Landes- und Bezirksliga, deren Sieger ebenfalls im Rahmen dieser zentralen Veranstaltung ausgekämpft werden. Angesichts der bislang gezeigten Leistungen dürfte dieser Tag ein absoluter Leckerbissen für die Ringsportfreunde werden – ähnlich wie im letzten Jahr, als die Premiere dieser Veranstaltung zu einem wahren Fest des Ringens wurde.