Der Kommentar

Ganzheitliches Denken ist notwendig

Geschrieben von Super User
Die Meisterschaftsrunden in den Ligen unseres Verbandes werfen ihre Schatten voraus. In den Bezirksligen hat Ligenreferent Walter Nettekoven noch eine Unklarheit auszuräumen, dann stehen die Staffeln für die kommende Saison fest. Hoffentlich! Es ist nur zu wünschen, dass es keine derzeit noch nicht absehbaren Rückzüge geben wird. Aber sicher darf man sich - die Vergangenheit hat dies gelehrt - hier nicht sein.

Wer hätte z. B. vor zwei Jahren damit gerechnet, dass der KSV Witten 07 in diesem Jahr nicht mehr in der Ersten Bundesliga ringen würde? Er startet in der Oberliga und hat, wie sein künftig für die sportlichen Belange verantwortlicher Frank Weniger in der Jahreshauptversammlung der Wittener ausführte, zwei Gewichtsklassen noch nicht adäquat besetzt. In Witten ist man zudem dabei, die Gründe aufzuarbeiten, die zu einem Weggang so vieler junger Athleten führten. Hoffen wir, dass ein speziell eingesetzter Arbeitskreis in Sachen Ursachenforschung qualifizierte Arbeit leistet und die sich aus diesen Erkenntnissen ergebenden notwendigen Handlungen zielführend umgesetzt werden. Es bedarf dringend des minutiösen Aufarbeitens der Wittener Entwicklungen in den letzten Jahren. Dies ist zwingend, will man möglichst schnell wieder auf die Erfolgsspur zurück finden.

Ein solche Neuanfang bietet aber auch große Chancen für die Ruhrstädter. Sie haben ein gewachsenes Umfeld mit großer Ringertradition. Auch der Weggang von Juretzko nach Weingarten und Englich nach Luckenwalde ist nicht nur negativ zu sehen. Junge Leute können jetzt unter der Leitung von Frank Weniger die Ärmel hochkrempeln und sich gemeinsam hocharbeiten. Ich bin sicher, es muss und es wird gelingen.

Unser Verband erlebt in kurzer Zeit wieder zwei Höhepunkte, die Grand-Prixs in Dormagen und in Dortmund. Für die Athleten besteht die Chance auszuloten, wo sie denn jetzt nach Olympia leistungsmäßig stehen. Gerade für die Männer eine hilfreiche Standortbestimmung für den nächsten Olympiazyklus.

Es gibt bei einigen Vereinen die Tendenz, ausschließlich ihre eigenen Vorteile zu sehen und dabei den schwächeren Konkurrenten noch weiter in seiner sportlichen Existenz, was das Mannschaftsringen angeht, zu gefährden. Man wirbt Ringer ab, koste es was es wolle. Nur, ist das sinnvoll? Dient das unserer gemeinsamen Sache? Ist nicht vielmehr ein rationelles kooperatives Agieren gefragt? Warum geht man nicht auf Vereine zu, von denen man weiß, dass sie Schwierigkeiten haben, und bildet mit ihnen eine Kampfgemeinschaft? So würde doch vermieden, dass wieder ein Vereinsstandort verloren geht. Aber da gibt es manchmal Eitelkeiten und die fehlende Fähigkeit, ganzheitlich zu denken. Ganzheitliches Denken ist eben nicht immer einfach.
hier steht nix