Mattensplitter

Hohenlimburg: NRW holt Teamwertung

Geschrieben von Thomas Meyer

Die Deutschen Junioren-Meisterschaften 2021 sind beendet. Dabei hatten sie vorab unter einem anderen Stern gestanden als bislang, denn durch die pandemiebedingte zeitliche Verschiebung war sie kein Faktor im Hinblick auf die Junioren-EM-Qualifikation. Letztere war schließlich schon vor einigen Wochen in Dortmund zur Austragung gekommen.

Die im UWW-Kalender für August angesetzte Junioren-WM in Russland ist dagegen ein weiterer absoluter Höhepunkt, für den es sich zu empfehlen galt, und auch die nationalen Meisterehren an sich sollten für unseren Nachwuchs Ansporn genug gewesen sein. Der RV NRW kann jedenfalls zufrieden auf die Titelkämpfe zurückblicken, da sie aus unserer Sicht sehr erfolgreich verlaufen sind.

Die Greco-Wettkämpfe waren gewissermaßen ein „Heimspiel“ für die NRW-Athleten, denn ausgerichtet wurden sie durch unseren KSV Hohenlimburg. Das Organisations- und Helferteam rund um seinen Motor und Hauptansprechpartner Timo Golz hatte ganze Arbeit geleistet, denn die Veranstaltung war wie am Schnürchen verlaufen. Dies ist den Sportfreunden nicht hoch genug anzurechnen, wenn man bedenkt, dass gerade Hohenlimburg stark von der Flutkatastrophe vor gut zwei Wochen betroffen war und immer noch ist. Chapeau, Respekt, alle Achtung!

Mithilfe eines guten sowie konsequent angewandten Hygienekonzeptes und unter den Augen einer – wenn auch begrenzten – Zuschauerzahl gab es in der ortsansässigen Rundsporthalle endlich wieder hochkarätigen Ringkampfsport zu sehen. Den meisten unter den anwesenden Insidern, zu denen auch die beiden Verbandsehrenmitglieder Klaus Rost und Peter Neldner gehört hatten, dürfte hierbei das Herz höhergeschlagen haben. Grund zur Freude lieferten derweil nicht nur die anwesenden Athleten: Die Nachricht aus dem fernen Tokyo, dass Aline Rotter-Focken das Finale der Olympischen Spiele erreicht hatte, hatte für einen zwischenzeitlich Jubelschrei und reichlich gute Laune gesorgt. Die Ringerfamilie steht nunmal zusammen!

Von den ursprünglich 106 gemeldeten Athleten waren letztlich 93 angetreten; Dies ist zwar eine niedrige Teilnehmerzahl, doch darf man sich dennoch glücklich schätzen. Schließlich konnte sich trotz Pandemiegeschehens ein Turnier entwickeln, welches dieser Bezeichnung würdig war. Man darf nicht vergessen, dass es den meisten Landesorganisationen nicht möglich war, im Vorfeld Landesmeisterschaften durchzuführen. Somit ist man mit den bereits bekannten Kaderathleten angereist, ohne die Mannschaft durch eventuelle Emporkömmlinge und/oder Neulinge noch verstärken zu können. Einige kleinere LOs fehlten vollständig, was unter den augenblicklichen Voraussetzungen wenig verwunderlich und den LOs keineswegs anzulasten ist.

Am Ende hatte der RV NRW die Teamwertung gewonnen. Die Jungs um die betreuenden Trainer Sevket Karapinar, Mirko Englich und Peter Friedhoff konnten sogar den Ausfall einiger Medaillenkandidaten verkraften und alle anderen Auswahlmannschaften hinter sich lassen. Vier Titel hatten unsere Junioren am Ende geholt: Calvin Stiller (KSV Witten 07/60 kg) überzeugte hierbei durch seine kämpferische Leistung, drehte einen 0:3-Pausenrückstand gegen Fabian Wiesemann (Rostock) mit großer Leidenschaft noch um und holte mit einem 6:3-Punktsieg den Titel. Aaron Bellscheidt (KSK Konkordia Neuss/72 kg) und sein Vereinskamerad Deni Nakaev (77 kg) gewannen ebenso Gold wie Daniel Eirich (TV Essen-Dellwig/130 kg), der im Finale Gewong Ibashyan (Greifswald) durch einen schulmäßig ausgeführten Kopf-Hüftzug schnell auf Schulter bezwungen hatte.

Silber holten Noah Englich (KSV Witten 07/63 kg) und Albert Nakaev (KSK Neuss/72 kg), Bronze ging an Adam Bachor (KSK Neuss/82 kg). Platzieren konnten sich außerdem Kutkagan Öztürk (AC Mülheim 92/55 kg/5.), Ahmed Aruhanov (KSK Neuss/60 kg/4.), Iwan Tagner (KSK Neuss/ 72 kg/9.) und Jan Krempin (KSK Neuss/87 kg/7.).

Mit einer Gold- und drei Bronzemedaillen sind unsere Juniorinnen und Junioren von den parallel durchgeführten nationalen Titelkämpfen aus Rimbach (Hessen) zurückgekehrt.

Kiril Kildau (KSK Konkordia Neuss/92 kg) holte sich wie schon 2019 (damals Jugend) den Meistertitel und hat sich damit endgültig an der deutschen Spitze etabliert. Die Schwestern Lena und Jennifer Rösler (beide AC Ückerath/ 65 und 76 kg) erweiterten durch Bronze ihre lange Erfolgsliste, während Ben Haeffner (KSV Germania Krefeld/79 kg) endlich der nationale Durchbruch gelungen ist. Hatte er in den Vorjahren oft nur knapp eine Medaille verpasst, ist der Knoten nun geplatzt: Mit Rang drei holte er sich das ersehnte Edelmetall.

Weitere Platzierungen im Freistil: 7. Lina Sue Odendahl (AC Ückerath/53 kg), 5. Eren Arslan (AC Mülheim 92/57 kg), 9. Mert-Fatih Simsek (Krefeld/65 kg), 8. Marcel Graf (TV Eintracht Walheim/79 kg), 10. Leon Hannig (AC Mülheim 92/79 kg).

OSP-Trainer Sevket Karapinar präsentiert stolz und zufrieden den Siegerpokal