Mattensplitter

26. Wittener Stadtschulmeisterschaft

Geschrieben von Detlef Englich

Rüdinghausen gewinnt auch den neuen „Mithat-Bayrak-Pokal“

350 Kinder auf fünf Matten – fast 500 Kämpfe in 85 Wettkampfklassen

„Das war das beste Turnier bisher“ – das sagten viele Besucherinnen und Besucher der 26. Wittener Stadtschulmeisterschaft im Ringen, die heute (Mi., 8.6.) in der Husemannhalle ausgetragen wurde. In der Tat - die „Fachschaft Ringen“ im StadtSportVerband Witten mit den Vereinen KSV 07 und SU Annen hatte wieder einmal gerufen, und einmal mehr folgten die meisten Grund- und Förderschulen der Stadt (es kamen 14 von 16!) dem Ruf.

350 Kinder mit Lehrerinnen und Lehrern und zahlreiche Angehörige kamen in die alt-ehrwürdige Sportarena und sahen tolle Kämpfe um Siege und Medaillen. Und die Sponsoren sorgten erneut dafür, dass die Veranstaltung wieder einen tollen Rahmen hatte: Pokale, Urkunden, Medaillen, Geldpreise für die besten Schulen und kostenloser Imbiss für Teilnehmer und Anhang standen zur Verfügung, so dass die SSV-Fachschaft mit ihren Vereinen am Ende mehr als zufrieden war und von einer „großartigen Schulsport-Veranstaltung“ sprechen konnte.

Und mit Vorurteilen wurde aufgeräumt, diese als solche entlarvt: „Kinder bewegen sich zu wenig, können sich nicht mehr quälen“ – das Bild auf den fünf Matten sagte deutlich etwas anderes, da waren Einsatz, Kampfkraft und Emotion Trumpf. „…. sind undiszipliniert“ – 350 Kinder waren in der Halle – die Wettkämpfe liefen störungsfrei und zügig über die Bühne, die Kämpferinnen und Kämpfer waren aufmerksam und sorgten damit auch für einen straffen zeitlichen Ablauf. „Lehrer/-innen sind nicht mehr engagiert“ – die Pädagogen zeigten wieder einmal hohen Einsatz, begleiteten, motivierten und trösteten – bei Bedarf – ihre Schützlinge. „Ringen ist hart und gefährlich“ – kaum ein Kind tat sich weh, es gab nicht eine ernsthafte oder auch nur kleine Blessur: die Kämpferinnen und Kämpfer begannen ihre Begegnungen mit einem Handschlag, mit dem sie sich auch wieder verabschiedeten – fair play pur!

Begonnen hatte es mit einem musikalisch untermalten „warm up“ mit Sportlehrerin Bea Kuhnen, mit dem die Kinder intensiv auf den Wettkampf vorbereitet wurden. Gegen 9.30 Uhr gab es den ersten (von insgesamt fast 500) Kämpfe(n), geleitet vom jugendlichen Ringer-Nachwuchs der Wittener Vereine, die auf den Matten und an den Wettkampftischen eingesetzt waren und ihre Sache ausgezeichnet machten. Die letzte Siegerehrung, der Höhepunkt mit der Verleihung des Wanderpokals „Mithat Bayrak“, war um 14.30 Uhr beendet, so dass der sportliche Nachwuchs mit Begleitung schon früh die Heimreise antreten konnte. Positiv wirkte sich dabei aus, dass eine fünfte Matte zusätzlich aufgelegt und der Ablauf zusätzlich optimiert worden war.

Bei der 26. Auflage der 1991 ins Leben gerufenen „Wittener Stadtschulmeisterschaft im Ringen“ zeigte es sich einmal mehr: Kindern macht es ein Riesenspaß, auf weichen Matten ihre Kräfte zu messen, „Mann gegen Mann bzw. Frau gegen Frau“ anzutreten und um Siege und Medaillen im buchstäblichen Sinne zu ringen. Das Turnier war wieder aufgeteilt nach Mädchen und Jungen in je zwei Altersklassen (1./2. und 3./4. Schuljahr). Dass dieses Konzept ankommt, machte die Resonanz der Wittener Schulen deutlich. Die „Wittener Stadtschulmeisterschaft“ ist damit eine in Nordrhein-Westfalen und ganz Deutschland einzigartige Veranstaltung dieser Art!

Die Vereinstrainer um Organisationsleiter Frank Bartel waren bereits seit Wochen unterwegs, sie gaben in den Schulen „Nachhilfestunden“ in Sachen Ringen und hatten die Kinder bereits gewogen, um die Gewichtsklassen zusammenstellen zu können. Und Carsten Schäfer im Wettkampfbüro brachte mit seinem speziellen Computerprogramm den Schulwettkampf einmal mehr zügig und reibungslos über die Bühne. Und natürlich hatten die „Scouts“ der Vereine einen wachen Blick auf das Mattengeschehen und freuten sich über doch recht zahlreiche Talente, die auch mit einem „Talentpass“ ausgezeichnet wurden.

Nachdem die Rüdinghauser Grundschule im Vorjahr den „Karl-Brockhoff-Wanderpokal“ zum dritten Mal und damit endgültig gewonnen hatte, war das Team um Lehrer Ulli Müllers auch diesmal wieder nicht zu stoppen. Auch der neu geschaffene Wanderpokal „Mithat Bayrak“ ging mit 93 Punkten für ein Jahr in die Vitrine der Mellmausländer. Der Pokal war von der Familie Bayrak im Gedenken an den zweifachen türkischen Olympia-Gewinner gestiftet worden, der in mehr als 50 Jahren in der Ruhrstadt für Toleranz und Freundschaft geworben hatte.

Auf Platz zwei landete die Herbeder Schule nur knapp dahinter (88 Punkte), der dritten Rang ging an die Hüllbergschule (82 Punkte), auf vier kam die Hevener Hellwegschule ein (79 Punkte). Diese Schulen erhielten neben Pokalen auch ein Geldpräsent von den Stadtwerken im Rahmen des „SportScout-Projektes“. Die weiteren Plätze belegten die Schulen Vormholz, Baedecker, Pestalozzi, Gericht, Erlen, Harkort, Brenschen, Borbach, Bredde und Bruch. 

Als beste Kämpferinnen in den beiden Altersklassen wurden Lara Lewandowska (Baedecker) und Jana Momot (Rüdinghausen ausgezeichnet, bei den Jungen gingen diese Preise an Dino Bogoje (Hellweg) und Niclas Holthaus (Herbede). 

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